Zwei Griechinnen
Katze aus dem Ausland –
mein Thema!
Ich habe meine beiden Miezen vor fast genau einem Jahr von der griechischen Insel Kos mitgebracht. Ich habe dort eine Saison als Reiseleiterin gearbeitet und habe die Katzen in meiner Umgebung gefüttert, (tierärztlich) versorgt und beschützt.
Samantha (heute ca. fünf Jahre alt) hat sich in mein Leben und in mein Herz gedrängt und ist schon bald bei mir eingezogen. Für mich war klar, dass ich sie im Herbst mit nach Deutschland nehme. Als dieser Entschluss feststand, habe ich sie sterilisieren lassen, damit wir ohne Anhang zurückkehren. Die zweite Katze Carrie (nicht ganz zwei Jahre) habe ich
entführt. Ich wollte unbedingt noch einer Katze ein gutes Leben ermöglichen, denn wo eine Katze ist, können auch zwei wohnen. Ich kannte die Kleine vom Füttern, sie war einfach zu niedlich. Einen Tag vor meinem Rückflug habe ich ihr die nötigen Unterlagen und Impfungen besorgt.
Das Prozedere ist easy und gar nicht so kostspielig: Ab zum Tierarzt, impfen und entwurmen lassen, Microchip unter die Haut setzen, EU-Reisepass ausstellen lassen. Transportbox nicht vergessen. Dann muss das Tier noch auf dem Flug angemeldet werden. Eine Katze darf mit in die Kabine, weitere Tiere in den (beheizten) Frachtraum.
Samantha und Carrie haben das alles super gemeistert und die Eingewöhnung in meiner Wohnung lief problemlos. Ich bin vor allem auf Carrie stolz, weil sie überhaupt nicht an ein Leben in vier Wänden und an ein Zusammenleben mit mir gewöhnt war. Sie lebte von Geburt an auf der Straße, checkte aber sofort, wozu ein Katzenklo da ist und hat auch nie in meiner Wohnung randaliert. Auslauf gibt’s stundenweise in dem großen Innenhof, wo sich auch andere Katzen aufhalten. Mit den deutschen Witterungsverhältnissen kommen sie klar.
Samantha und Carrie möchten ihr deutsches Wohlstandsleben nicht mehr missen.
Und ich die beiden auch nicht. Ich habe zwei klasse Kätzchen.
Ich habe auf der Insel so viel (Tier-)Leid erlebt, konnte aber auch einiges mildern, vielen Tieren helfen oder sie wenigstens beim Tierarzt durch Einschläfern von ihren Qualen, die die Menschen ihnen zugefügt haben, erlösen.
Straßenkatzen und -hunde werden vergiftet, verstümmelt, stranguliert, erschlagen, angefahren, mit Batteriesäure verätzt. Katzenkinder werden kurz nach der Geburt lebend auf dem Müll entsorgt, zum Ersticken in Plastiktüten gestopft, ertränkt, ihrem Schicksal überlassen – es gibt so viele grausame Arten die Tiere zu misshandeln. Und dann kommen die
Säuberungsaktionen, wenn die Touristen weg sind. Es ist ein Jammer. Samantha hat aus ihrer Zeit als Straßenkatze Narben an Körper und Seele davongetragen, aber in mir hat sie endlich einen Menschen gefunden, dem sie vertrauen kann.